CD-Kritik

Album: Thunderforce
Magazin: Metal District
URL: www.metal-district.de/
Bewertung: 8.5/10


Nachdem nach und nach die „Power“ Metal Flut aus Süd- und Nordeuropa endlich abgeebt ist bzw. inzwischen sich eher Qualität als Quantität bemerkbar macht, hat sich in den letzten Jahren in Deutschland eine starke, von den Labels nahezu komplett unabhängige traditionelle Heavy Metal-Szene gebildet, welche uns regelmäßig mit qualitativ hochwertigen Produktionen erfreut. So blasen KING LEORIC mit Veröffentlichung Nr. 4 zum Sturm, und das mit einem erhobenen Mittelfinger in Richtung Majorlabel und fegen mit einem müden Lächeln sämtliche skandinavische Labelcombos der letzen Jahre weg, die hierzulande eh kein Schwein interessiert (Zwischenfrage: warum prangt das „Metal Blade“-Etikett auf der kürzlich von mir besprochenen SHINING FURY-CD, und nicht auf der von z.B. KING LEORIC? Dieses Geheimnis des Lebens wird ein normal denkender Metal-Fan nie ergründen...). Erfreulicherweise rockt hier gerade die hervorragende Produktion, welche mich oftmals an die GRAVE DIGGER-Knaller aus den 90er Jahren erinnert (also auf deren kreativen Zenit). Musikalisch und songtechnisch geht es ebenfalls qualitativ hochwertig zu: stark teutonisch geprägter und stampfender True Metal mit deutlichen MANOWAR und ACCEPT-Einflüssen, bis hin zu MAIDEN, GRAVE DIGGER und RUNNING WILD-Tunes. Was KING LEORIC jedoch zu einer Ausnahmeerscheinung macht, ist der göttliche Gesang von Sänger/Bassist Jens Wunder: Bereits ab dem ersten Song jagt er mit seiner Reibeisenstimme dem Hörer den ein oder anderen wohligen Gänsehaut-Schauer über den Rücken. „Wie geil ist das denn?!“, hörte ich mich beim ersten Hören das ein oder andere Mal sagen. Das letzte Mal hatte ich dieses Gefühl bei den frühen METAL CHURCH-Alben und dem ersten SAVALLION DAWN-Demo. Einfach eine Wahnsinnsröhre, irgendwo zwischen David Wayne (R.I.P.), Udo Dirkschneider und Chris Boltenthal. Yepp, liebe Melodic-Plüsch-Fraktion: SO hat ein Heavy Metal-Shouter zu klingen! Und so machen die eingängigen Mitgröhl-Hymnen gleich doppelt Spaß: Seien es „Guardians of the King“, „Stormclouds“ oder auch der epische Kracher „Brothers“ (mit mehreren Gastsängern), hier bleibt kein Ohr trocken. Teutonen Metal Maniacs bzw. Anhänger genannter Acts, die auch die ein oder andere Scheibe von REBELLION, MAJESTY oder WIZARD im Schrank stehen haben, bestellen sich umgehend diese mächtige Eigenproduktion über www.king-leoric.de

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