CD-Kritik

Album: Piece of past
Magazin: Schweres Metall
URL: www.schweres-metall.de
Bewertung: 9/10 Punkten


KING LEORIC aus Wolfenbüttel, die wir schon im Januar in einem Interview ausführlich vorgestellt haben, sind zweifellos eine der hoffnungsvollsten deutschen Metal-Bands aus dem Underground-Bereich - wenn nicht gar der momentane deutsche Hoffnungsträger in Sachen hymnischer Heavy Metal alter Schule! Beleg dafür sind die 12 Songs dieser vor kurzem in Eigenproduktion erschienenen CD namens ´Piece Of Past´, welche mit einem kultigen Cover versehen wurde, das die Einflüsse der nunmehr -durch Hinzunahme von Gitarrist Björn Patschurek - wieder zu einem Quartett gewachsenen Band exakt wiederspiegelt. Dieser ist allerdings noch nicht auf dem Album zu hören. Opener ist das Band-Opus "King Leoric Is Rising" - hier wird in bester IRON MAIDEN-Tradition und einem Schuss MANOWAR das geboten was eigentlich jeden Fan zur Raserei bringen müsste: Treibender Groove, klasse Gitarrenarbeit, tolle Backroundchöre und einen süchtig machenden Mitgröhlrefrain. "Metal Poison" erinnert wegen der Gitarrenarbeit an AC/DC, und stampft mit einer Power nach vorne welche die Australier auf ihrem aktuellen Output weitestgehend vermissen ließen. "Last Words" ist ein knochentrockener, harter Midtemposong mit Ohrwurmhookline. Das folgende "Pray For You" haut mich dann fast vom Sessel - hier packen die Burschen ihre epische Seite aus, und präsentieren ein Paradebeispiel teutonischer Hartwurst-Kunst! Bassist und Sänger Jens Wunder hat hier seine bislang beste Gesangsleistung abgeliefert, und dringt ohne wenn und aber in Sphären der absoluten deutschen Top-Shouter vor! Diesen Song kriege ich schon seit Tagen nicht mehr aus meinem Schädel! Doch damit nicht genug, jetzt geht es Schlag auf Schlag. "Thirsty Magican" das mit Orgelklängen (passt total!) und leichtem SCYCLAD-Touch ausgestattet ist, wird wohl einer der ganz großen Live-Knaller der Bands werden, und die Clubs zum Kochen bringen. Wer diesen Refrain nicht automatisch mitsingt und sich beim Fuss-Mitwippen ertappt, hat wahrlich keinen Tropfen Metal im Blut und sollte sich fragen ob er nicht die falsche Sorte Musik hört! "Black Heart" ist dann der einzige etwas schwächere Song des Albums, dem ich persönlich nicht viel abgewinnen kann, da einfach ein schlüssiger Aufbau und ein guter Refrain fehlt. Doch die schnellen "Broken Bridge" & "Revenge" machen dies locker wieder wett, und bieten alles was die Metal-Gemeinde liebt, nämlich Klasse-Gitarrenarbeit von Axel Kiehne, impulsiven Gesang (inkl. den hohen Schreien in typischer Jon Oliva-Manier), hypnotische Basslinien sowie kraftvolle, treibende Drums von Nico Lange. Das den offiziellen Teil der Scheibe abschließende "Arrival Of The Kings" schlägt in dieselbe Kerbe, ist durchsetzt von hymnischen Backroundchören (u.a. Jioti Parachidis von HUMAN FORTRESS) und gipfelt einmal mehr in einem überragenden Refrain! Die folgenden drei Songs sind Bonus-Songs vom 2000er Demo, von denen insbesondere "Gods Of Heavy Metal" einen bärenstarken Eindruck hinterlässt. ´Piece Of Past´ ist die bislang stärkste Eigenproduktion die mir in diesem Jahr zu Ohren gekommen ist, deswegen kann es nur eine Bewertung im Höchstbereich geben. KING LEORIC haben es mehr als verdient endlich von einem Label unter Vertrag genommen zu werden. Also liebe Plattenfirmen, wo hängt´s? Ihr wisst ja: Die letzten beissen die Hunde... (Pit Schneider, Juni 2002)

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