10.08.02 Jack-Inn Pirmasens

Setlist:
Teil 1:
1. King Leoric/
Metal Poison
2. Blood Of Enemies
3. Last Words
4. Lords Of Chaos
5. Stranded In Time
6. Pray For You/
Arrival Of The King
7. Winternights
8. Dragonship
9. Revenge
10. Those Who Are In Metal/
Run To The Hills
Teil 2:
11. Cry In The Night
12. Stormclouds
13. Breaking The Mirror
14. Thunderforce
15. Dragonattack
16. Strangers In The Past
17. Broken Bridge
18. Thirsty Magician
19. Gods Of Heavy Metal

Zugaben:

20. Whole Lotta Rosie/
Ace Of Spades
21. Paranoid
Endlich mal fern der Heimat...
Hier in Pirmasens wollten wir sehen, ob unsere Songs
wirklich so rocken, wie wir uns das nach all den vielen
Heimspielen (Mariano sei hier inbegriffen) vorstellten.
Fremde Stadt, fremde Leute, fremde Mentalität...

Also begannen wir unseren ersten Reigen (auf Wunsch des
Veranstalters spielten wir 2 Sets) wie gewohnt mit
"King Leoric", "Metal Poison" und "Blood of my enemies".
Die Resonanz der Pfälzer war gleich... - okay, nach jedem
Song wurde artig einmal in die Hände geklatscht... - NULL...!!!
Deprimierend hoch drei nach Mariano, wo unsere Trax doch so
dermaßen gezogen hatten...
Dann kam auch noch zu aller Phlegmathie Pech in Form von
Saitenriß und Lichtausfall dazu...
Die Pirmasenser standen vor uns und sahen uns an, als seien
wir Gespenster. Jeglicher Party-Mach-Versuch versickerte
im Nichts... Nach Mariano ein echter Rückschlag!

Nach dem ersten Set waren wir dann, da diese definitive
Nicht-Stimmung sich auf uns ebenso übertrug wie die Mega-
Party-Stimmung zu Hause (Hail to Jörg & Lumpie & Co), auch
super gereizt... Keiner von uns hatte mehr richtig Bock,
vor solchen Applausgeizern zu spielen. Sprechend dafür
war der letzte Song des ersten Sets, als Nico bei
"Run to the hills" fast einschlief, und uns so ein
abrocken fast unmöglich machte... Da kam erstmals
richtig schlechte Laune in unserer Truppe auf...

In der Pause sagte Jensi dann: "Männer, dies ist ein
entscheidender Moment! Wie wir sehen, können die Leute
uns nicht so tragen, wie wir es gewohnt sind. Also werden
wir jetzt die Leute tragen! Wir machen jetzt nur noch
Party für UNS, wie bei einer Bandprobe! Nehmt Euch nix
mehr zu Herzen, lasst uns einfach so rocken, wie wir
Bock drauf haben... - nur für uns...!!!
Das Schlimmste wäre, wenn wir uns jetzt selbst zerfleischen
würden!!!". 16 Jahre Banderfahrung spielte unser Leader
hier in wenigen Worten aus... - und es funktionierte!

Zwar wurde kaum mehr geklatscht, als vorher, doch uns
juckte das nicht mehr... Wir spielten den zweiten Set
befreit von allen Applaus-Erwartungen runter, gepaart
mit ganz vielen Comedy-Einlagen...
(Vielleicht haben Accy und Jensi doch den Job verfehlt...)
Und siehe da: Pirmasens konnte auf einmal rocken!!!
Applausintervalle von bis zu vier Sekunden haben wir
registriert! Wahnsinn!!!

Nach der Show kamen einige zu uns und sprachen von
"einer geilen Show", "einem super Konzert", von "Mega-
Songs"... Entzückte Leute, die nicht klatschen...
HALLO??? Unser Freund Pit klärte uns dann über die
Mentalität der Pirmasenser auf: Spielt man das erste
mal da, beäugen sie nur. Spielt man das zweite mal da
(im Jack-Inn Flyer steht dann "Zum 2.Mal hier!!!"),
rasten sie aus...

Das muß man ja erst mal wissen!
Unterm Strich war Pirmasens aber für uns sehr geil,
denn wir wissen jetzt, dass wir auch in der "Not"
zusammenhalten. Einer für alle, alle für einen!!!
Dass wir für Pirmasens eine echte Ikone waren, erfuhren
wir erst später durch unten stehende Artikel...

Das nächste mal fahren wir anders gewappnet in die Pfalz.
Danke hier aber nochmal an Uli und Rainer für die ganz,
ganz vielen Biere, die wir danach noch vertilgt haben...

BROTHERS EVERYWHERE,
RAISE YOUR GLASS INTO THE AIR...

Danke Uli! Danke Rainer!
Wir kommen gern wieder...!!!


Downloads in Arbeit...




Und hier noch das versprochene Review aus dem Online-Magazin Schweres Metall

Mit den Heavy Metal Haudegen KING LEORIC aus Wolfenbüttel, spielte im Rahmen der bereits 9. Open Air Mega-Party der Rock-Kneipe JACK INN eine der heißesten und talentiertesten Acts des deutschen Undergrounds auf. Trotz der 6 ½ stündigen Anreise mit PKW sowie Kleinbus, und für die Jahreszeit sehr kühlen Witterung präsentierten sich die vier Burschen äußerst spielfreudig, gut gelaunt und absolut tight aufeinander abgestimmt! Dies verwunderte auch nicht sonderlich, wenn man weiß dass die Jungs am 19. Juli in Lecce & am 20. Juli beim Mariano Comense Open Air (ca. 2000 Zuschauer!) in Italien zwei absolut abgefeierte Headliner-Auftritte hingelegt haben, und aufgrund der dortigen enthusiastischen Fans somit am Heavy Metal Himmel schnuppern durften.

Die Setlist von KING LEORIC ließ dann auch an diesem Abend keine Wünsche offen, und schon die ineinander übergehenden Songs „King Leoric“/„Metal Poison“ vom aktuellen Hammer-Album´Piece Of Past´, sowie das folgende MANOWAR Cover „Blood Of My Enemies“ vom göttlichen ´Hail To England´-Album überzeugten auf ganzer Linie!

Zudem hatte Bassist und Sänger Jens Wunder einen absoluten Sahnetag erwischt, und verlieh somit dem schon beängstigend starken Songmaterial auch noch die notwendige gesangliche Brillanz und Eigenständigkeit die man heutzutage einfach braucht, um aus der Masse an Bands herauszuragen und letztendlich den großen Wurf zu landen. Doch leider war die Publikumsresonanz nicht besonders gross, lediglich ca. 60 Leute verloren sich vor der kleinen Open-Air Bühne - darunter jedoch regionale Musiker-Größen wie Lars Lunova (SIN CITY), D.J. Elesky (MORE THAN ONE) sowie SILENT FORCE-Drummer André Hilgers aus Remscheid (Ruhrpott). Der Rest verzog sich in die Kneipe um am Tresen rumzulungern, und eines der Pirmasenser Konzert-Highlights dieses Jahres zu verpassen! Doch dies kann eigentlich nur am schon angesprochenen kühlen Wetter und den vorangegangenen nachmittäglichen Schauern gelegen haben.

Als KING LEORIC mit ihrem Set begannen hatte Donnergott Thor wohl ein einsehen, denn es blieb trocken. Und die Jungs boten weiterhin einen Querschnitt aus Tracks des aktuellen Albums, Songs vom EMBER Solo-Album des Gitarristen Axel Kiehne sowie brandneue Stücke wie „Winternights“, „Those Who Are In Metal“ oder vor allem „Stormclouds“, die wie aus einem Guss daherkamen und (nicht nur mir) wohlige True Metal Schauer über den Rücken laufen liesen... das Gitarrentandem Kiehne/Patschurek überzeugte mit nahezu blindem Verständnis, grandiosen zweistimmigen Leadgitarren und Nico Lange an den Drums kickte mächtig Ass.

Einzige Mankos an diesem Abend waren die anfänglichen Probleme mit dem Licht, wozu die Band allerdings nix konnte, und eine gerissene Gitarrensaite von Axel die diesen einige Minuten beschäftigte, was die Band jedoch routiniert mit improvisieren über die Zeit brachte, um dann umso engagierter und heftiger zu Werke zu gehen! Insbesondere der zweite Teil der Setlist zeigte mit welch gutem Zusammenspiel und Spaß die Wolfenbüttler auf der Bühne stehen, was dann letztendlich auch dazu führte den hochverdienten Applaus und Zugabeforderungen einstreichen zu können.

Die Alltime Kult Songs „Whole Lotta Rosie“, „Ace Of Spades“ und „Paranoid“ bildeten dann den Abschluss des Auftritts von KING LEORIC, die sich insgesamt in ausgezeichneter Form präsentierten und somit weiterhin ein ganz heißer Anwärter auf den Titel „hoffnungsvollste True Metal-Band aus dem deutschen Underground“ bleiben! An dieser Stelle auch noch mal ein dickes Dankeschön an Michael Niski (Fa. Soundmaster) & Ali - dem etatmäßigen Soundmixer von SIN CITY, die der Band einen Bombensound verpassten!

Der späte Abend wurde dann stilgerecht mit einigen Bieren, etlichen erbaulichen Gesprächen und sehr überzeugenden mehrstimmigen Gesangseinlagen („Brothers everywhere, put your hands into the Air...“ hä, hä...) am rustikalen Stammtisch des JACK INN beschlossen.

A Big Hail to KING LEORIC! Schön dass ihr bei uns ward!

(Pit Schneider, August 2002)


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